Bericht über mein FSJ bei der Tagesgruppe

Als ich Anfang letzten Jahres vor meinem Abitur stand, dachte ich mir, so langsam wird es Zeit, dass ich darüber nachdenke, was ich beruflich in Zukunft einmal machen will. Da mich soziale Berufe schon immer sehr interessiert haben, ich mir aber noch völlig unschlüssig war, in welche Richtung ich denn einmal gehen will, oder ob das wirklich das Richtige für mich ist, habe ich über ein Freiwilliges Soziales Jahr nachgedacht. Ich hatte schon viel über ein Freiwilliges Soziales Jahr von Freunden und Bekannten gehört, schließlich habe ich mich darüber schlau gemacht und fand es für mich einen guten Berufseinstieg und gleichzeitig eine gute Berufsorientierung, nach der ich suchte. Nun musste ich mich nur noch für den Bereich entscheiden, in dem ich das Jahr arbeiten möchte.

Doch viele zweifelten an meiner Entscheidung, ein Freiwilliges Soziales Jahr zu machen. Die typischen Vorurteile kamen auf, „wenig Geld, viel Arbeit,…“ Da kamen mir selbst die ersten Befürchtungen auf. Ich werde einen neuen Lebensabschnitt beginnen, mit völlig Fremden. Ich beende die Schule und lerne einen neuen Beruf kennen. Was ist, wenn dieser mir doch nicht gefällt oder für mich uninteressant ist?! Außerdem werde ich viele neue Kollegen kennenlernen und hatte Angst, wie ich von diesen aufgenommen werde, gerade als neue FSJ'lerin, die noch recht wenig Ahnung von dem Berufsfeld hat.

Die Arbeit mit Kindern ist nicht immer ein leichter Job, da kamen mir die nächsten Zweifel auf. Was ist, wenn ich selbst überfordert bin mit dem, was ich sehe oder machen muss. Schnell wurden jedoch die Befürchtungen zu Vorfreuden, ich wollte das alles kennenlernen. Meine Ziele hatte ich schon gesteckt, ich wollte Orientierung: Ist der Beruf etwas für mich? Wie kann ich mit Kindern, die gefördert werden müssen umgehen? Wie nahe liegt mit der Beruf? Außerdem wollte ich selbstständiger werden, alleine Entscheidungen treffen, Aufgaben annehmen und ausführen und mich weiter bilden. 

Dann war es soweit, mein Abitur hatte ich in der Tasche und die Zusage für mein Freiwilliges Soziales Jahr in der Sozialpädagogischen Tagesgruppe der Paul-Lechler-Schule Böblingen (Pfarrgasse 12, 71032 Böblingen) hatte ich auch schon.

Anfang September 2021 ging es dann los für mich. Mein Freiwilliges Soziales Jahr fing mit dem Sommerferienprogramm an, bei dem wir jeden Tag etwas anderes mit den Kindern unternommen haben (Trips-Drill, Abenteurer Golf,..). Da habe ich einen Teil der Gruppe kennenlernen dürfen, nicht alle Kinder waren präsent, da noch Ferien waren. Es hat mir trotz allem sehr viel Spaß bereitet.

 

Mitte September, als die Schule wieder gestartet ist, hatte ich nun endlich alle Kinder zu Gesicht bekommen, sie kennenlernen dürfen. Anfangs war es sowohl für die Kinder eine große Umstellung als auch für mich. Schließlich war ich fremd. Es hat etwas gedauert bis sich die Kinder mir gegenüber geöffnet haben. Bei manchen ging es schneller, bei manchen länger, aber das hat mir nichts ausgemacht.  

Außerdem wurde ich in den hauswirtschaftlichen Bereichen ausführlich angeleitet, sodass ich bald den Küchendienst alleine durchführen konnte. Darauf war ich stolz, weil ich am Anfang überfordert war, da letzten Endes alles neu für mich war. Aber diese Aufgabe konnte ich im Endeffekt gut meistern

In die Hausaufgabenbetreuung wurde ich selbstverständlich auch angeleitet, wie und wann ich welchem Kind helfen darf und soll. Mittlerweile habe ich selbst Kinder, denen ich bei den Hausaufgaben helfe, das ändert sich aber oft auch, sodass nicht immer die gleichen Kinder bei einer erwachsenen Person sind. 

Auch bei externen Aktivitäten, wie z.B. das Rausgehen nach den Hausaufgaben, habe ich immer mitgeholfen und mitgewirkt. So habe ich beispielsweise verschiedene Stationen, die aus unterschiedlichen Spielen konzipiert waren für die Kinder aufgebaut, sodass sie sich austoben konnten.

 

Selbstverständlich war ich auch an Ferienprogrammen beteiligt. In der ersten Woche der Osterferien hatten wir ein diverses Programm, bei dem wir unter anderem Golfen waren oder einen Kamelhof besichtigt haben. In den Pfingstferien hatten wir zwei Übernachtungen infolge und waren unter anderen schwimmen mit den Kindern.

 

Während des Freiwilligen Sozialen Jahres muss man 25 Seminartage besuchen. Es gab vier Wochenseminare, die von Montag bis Freitag gingen und fünf Tagesseminare. Meine Seminargruppe war eine sehr diverse Gruppe, alle waren in verschiedene Einrichtungen tätig und konnten somit viel von ihren Aufgaben und ihrer Arbeit erzählen, was alles noch spannender und aufregender machte.

 

Ich fand die Seminare waren eine Abwechslung zu meinem Alltag. Man lernte andere FSJ'ler aus anderen Landkreisen kennen. Man konnte sich gut unterhalten und Erlebnisse austauschen, es gab immer etwas zu erzählen. Die Seminare dienten als eine Art „Fortbildung" für uns, der Lerneffekt war groß. Wir übten Theorie und Praxis und erhielten viele nützliche Tipps. Außerdem gab es auch genug Freizeit und Spaß.

  

Ich selbst habe mich in diesem Jahr verändert, ich wurde selbstständiger. Alleine arbeiten, Tätigkeiten annehmen und umsetzten oder selbst Entscheidungen treffen, das alles fällt mir nun viel leichter, als vorher. Ich habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen. Ich bin in meine Aufgaben hineingewachsen und fühle mich sicher in ihrer Ausübung. Desweiteren wurde ich reifer und erwachsener. In meinem Freiwilligen Sozialen Jahr habe ich viele Menschenkenntnisse gesammelt und alle Erfahrungen, die ich in diesem Jahr gesammelt habe, möchte ich nicht missen und bin froh darüber, wie ich mich verändert habe.

 

Mein Fazit über das Freiwillige Soziale Jahr fällt sehr positiv aus. Alle Befürchtungen, die ich anfangs hatte, sind recht schnell verschwunden. Von den Kollegen wurde ich gut aufgenommen und gut ins Team eingegliedert. Jeden Tag hatte ich Spaß an der Arbeit, ich wurde gut eingearbeitet, habe viel gezeigt und erklärt bekommen, ganz nach dem Motto: „Learning by Doing".

 

Von Maja (Juli 2022)

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